ZWeR 2007, 319
Die Praxis der räumlichen Marktabgrenzung bei Krankenhauszusammenschlüssen in den USA und in Deutschland: Eine wettbewerbsökonomische Analyse
Seit dem Jahre 2005 haben die deutschen Krankenhausmärkte durch mehrere Entscheidungen des Bundeskartellamtes über beantragte Zusammenschlüsse die Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Im Mittelpunkt der folgenden Betrachtungen steht das Problem der räumlichen Marktabgrenzung vor dem Hintergrund der Erfahrungen, die in den USA gewonnen worden sind. Dort haben die Kartellbehörden bereits vor mehr als zwei Jahrzehnten erste Entscheidungen über Zusammenschlüsse getroffen. In deren Folge haben dort Ökonomen zahlreiche Studien erstellt, umfangreiche Hearings zur Antitrustpolitik im Gesundheitswesen stattgefunden und die Wettbewerbsbehörden umfangreiche Reports zur Wettbewerbspolitik im Gesundheitswesen vorgelegt. Der US-amerikanischen Praxis wird anschließend das Vorgehen der deutschen Kartellbehörde unter Berücksichtigung von aktuellen Krankenhauszusammenschlussfällen gegenübergestellt und wettbewerbsökonomisch bewertet.
Inhaltsübersicht
- I. Einführung und Problemstellung
- II. Der institutionelle Rahmen, die Grundbedingungen und die Merkmale der Märkte
in Deutschland - III. Die Abgrenzung der Märkte für Krankenhausdienstleistungen
- 1. Die sachliche Abgrenzung
- 2. Die Differenzierungen im Angebot und heterogene Präferenzen
- IV. Die räumliche Abgrenzung der Märkte in der Entscheidungspraxis
- 1. Die angewendeten Verfahren und Methoden in den USA
- 1.1 Der Test der Patientenströme
- 1.1.1 LIFO
- 1.1.2 LOFI
- 1.2 Die Kritik an der US-amerikanischen Praxis
- 2. Die angewendeten Verfahren und Methoden des Bundeskartellamtes
- 2.1 Die Analyse der Patientenströme
- 2.2 Anmerkungen zur Vorgehensweise
- V. Schlussbemerkungen
- *
- *)Dr. rer. pol., wissenschaftlicher Assistent am Fachgebiet Wirtschaftspolitik des Instituts für Volkswirtschaftslehre an der Technischen Universität Ilmenau
- **
- **)Univ.-Prof. Dr. rer. pol., Lehrstuhlinhaber des Fachgebietes Wirtschaftspolitik am Institut für Volkswirtschaftslehre der Technischen Universität Ilmenau
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