ZWeR 2005, 198
Kartellrechtliche Zwangslizenzen im Patentrecht
Die Spundfass-Entscheidung des BGH vom 13. Juli 2004
I. Die Entscheidung1
1. Sachverhalt
II. Bewertung
1. Status kartellrechtlicher Verteidigungsmittel
2. Das Verhältnis von kartellrechtlichen und patentrechtlichen Zwangslizenzen
3. Verstoß gegen das Diskriminierungsverbot (§ 20 Abs. 1 GWB)
3.1 Marktbeherrschende Stellung
3.2 Diskriminierung
4. Ausblick
Abstract
- *
- *)Prof. Dr. iur., Dipl.-Ök., Universität Lausanne
- 1
- 1)BGH, Urt. v. 13.7.2004 – KZR 40/02, GRUR 2004, 966 (mit Anm. Götting, LMK 2004, 226) – Spundfass.
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- 5)Graf von Merveldt, WuW 2004, 19.
- 6
- 6)BGH, Urt. v. 5.7.2001 – I ZR 311/98, BGHZ 148, 221, 231 f. – Spiegel-CD-ROM.
- 7
- 7)In diesem Sinn auch Kühnen, in: Festschrift Winfried Tilmann, 2003, S. 513; Wirtz/Holzhäuser, WRP 2004, 683, 693 f.
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- 8)Die 7. GWB-Novelle wird eine einheitliche Anspruchsgrundlage sowohl für Verletzungen des deutschen als auch des europäischen Kartellrechts bringen.
- 9
- 9)Zu Recht wird von einer im Vordringen befindlichen Auffassung eine Stärkung der privatrechtlichen Durchsetzung von Kartellrecht gefordert, s. z. B. Bulst, EWS 2004, 62; Mäsch, EuR 2003, 825.
- 10
- 10)In diesem Sinn z. B. Knöpfle/Leo, in: Gemeinschaftskommentar zum GWB, 5. Aufl., 4. Lfg. 2001, § 19 Rz. 2466 (mit Kritik bei Heinemann, GRUR Int. 2003, 284, 287).
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- 11)Zur kartellrechtlichen Zwangslizenz in neuerer Zeit s. Casper, ZHR 166 (2002), 685; Jung, ZWeR 2004, 379; Wirtz/Holzhäuser, WRP 2004, 683.
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- 12)Heinemann, Immaterialgüterschutz in der Wettbewerbsordnung, 2002, S. 185 f. mit Nachweis des Meinungsstreits.
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- 13)EuGH v. 29.4.2004 – Rs C-418/01, Rz. 45 – IMS Health. Die EU-Kommission war bei der Annahme eigenständiger Märkte noch zurückhaltender gewesen, s. EU-Kommission, 3.7.2001, COMP D3/38.044 – NDC Health/IMS Health: Einstweilige Anordnung, ABl 2002 L 59/18.
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- 14)S. Heinemann, in: Behrens, Stand und Perspektiven des Schutzes Geistigen Eigentums in Europa, 2004, S. 105, 120.
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- 15)Für die Annahme eigenständiger Märkte z. B. Spindler/Apel, JZ 2005, 133. Zurückhaltend beispielsweise Casper, ZHR 166 (2002), 685, 700 f., 703.
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- 16)Weil die Beklagte eine Widerklage auf unentgeltliche Lizenz erhoben hat, prüft der BGH nur die Ungleichbehandlung im Verhältnis zu den unentgeltlichen Lizenznehmern.
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- 17)S. z. B. Casper, ZHR 166 (2002), 685, 703.
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- 18)Auch im europäischen Kartellrecht ist allerdings anerkannt, dass eine Ungleichbehandlung keinen Missbrauch darstellt, wenn sie sachlich gerechtfertigt ist, s. Langen/Dirksen, KartR, 9. Aufl., Art. 82 EGV Rz. 146.
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- 19)S. die Kritik an der Vermengung von Hebelmissbrauch und missbräuchlicher Leistungseinschränkung i. S. v. Art. 82 lit. b EG im IMS Health-Fall bei Heinemann, in: Behrens (Fußn. 14), S. 119.
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- 20)S. näher hierzu Eilmansberger, EWS 2003, 12, 17 f.; Heinemann, in: Hilty/Peukert, Interessenausgleich im Urheberrecht, 2004, S. 207, 217.
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- 21)Näher hierzu Heinemann, in: Hilty/Peukert (Fußn. 20), S. 217.
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- 22)Diesem Ergebnis muss allerdings mit dem BGH der Vorbehalt einer näheren Sachverhaltsaufklärung hinzugefügt werden. Es kann nicht von vornherein ausgeschlossen werden, dass hierbei tragfähige sachliche Rechtfertigungsgründe zum Vorschein kommen.
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- 23)EuGH v. 29.4.2004 – Rs C-418/01.
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- 24)S. die Kritik bei Heinemann, IIC 2005, 63.
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- 25)Der BGH stellt ausdrücklich auch auf andere gewerbliche Schutzrechte und das Urheberrecht ab.
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